Sie wird gefeiert für ihre stimmliche Agilität und stilistische Flexibilität. Mit diesen Charakteristika zählt Hila Baggio nicht nur in ihrer Heimat Israel zu den tonangebenden Stimmen ihrer Generation. Dabei ist die Sopranistin gleichermaßen in Oper, Konzertgesang und Lied zu Hause. Ob kokettes Spiel, subtiler Witz, freche Derbheit oder verhüllte Melancholie: Mit ihrer Stimme findet sie stets den richtigen Tonfall. Ihr kristallklarer, anmutiger Sopran ist für das schöpferische Profil von Benjamin Britten geradezu prädestiniert. Das gilt gerade auch für den 1940 uraufgeführten Liederzyklus „Les Illuminations“ mit Streichorchester. Das Werk vertont Verse und Gedichte aus der gleichnamigen Sammlung von Arthur Rimbaud, die 1872/73 entstanden sind. Wie die Vorlage vereint auch Britten in seiner Vertonung skurrilen Surrealismus, sphärenhaft-schwebenden Symbolismus und impressionistisches Kolorit. Von einem subtilen, intim-kantablen Kolorit unter gedämpftem Streicherklang ist zudem der Mittelsatz aus dem Flötenkonzert KV 313 von Mozart geprägt. In diesem 1778 in Mannheim komponierten Werk ist GKO-Chefdirigent Ariel Zuckermann zu erleben. Zwei im Stil der Empfindsamkeit komponierte Sinfonien des Stürmers und Drängers Carl Philipp Emanuel Bach umrahmen einen Abend nuancenreicher Gefühlsausdrücke.
Carl Philipp Emanuel Bach:
Sinfonie G-Dur 183/4
Benjamin Britten:
Les Illuminations op. 18
Wolfang Amadeus Mozart:
Flötenkonzert G-Dur KV 313
Carl Philipp Emanuel Bach:
Sinfonie D-Dur 183/1
Hila Baggio: Sopran
Ariel Zuckermann: Leitung