Für Pēteris Vasks steckt im „Fernen Licht“ viel „Nostalgie mit einem Anflug von Tragik – Kindheitserinnerungen, aber auch funkelnde Sterne Millionen von Lichtjahren entfernt“. Mit diesen Worten kommentiert der lettische Komponist sein 1996/97 für Gidon Kremer komponiertes Violinkonzert „Distant Light“. Eine Musik ist das Ergebnis, die viel klangsinnliche Schönheit und humanistischen Anspruch atmet. Für diese Klangsprache ist Alina Pogostkina eine stilsichere, kenntnisreiche Anwältin. Beim Label Wergo hat die in Sankt Petersburg geborene und in Berlin lebende Geigerin 2012 eine hochgelobte CD vorgelegt, die unter dem Titel „Vox Amoris“ Werke von Vasks für Violine und Streichorchester dokumentiert. Auch das Violinkonzert „Distant Light“ ist vertreten. In ihrem Spiel macht sie hörbar, wie feinste klangliche Verästelungen mit wuchtig-energischen Phrasen wechseln, um stets einen weiten Atem und Erzähl-bogen zu spannen. Als ein „Kabinettstück an bizarrem Humor und rhythmischer Delikatesse, gepaart mit überraschenden instrumentalen und harmonischen Effekten“ hat hingegen Walter Lessing das Presto-Finale aus der Sinfonie Nr. 80 von Joseph Haydn charakterisiert. Vermutlich 1783/84 entstanden, verweist die zeitliche Nähe auf Haydns Oper „Armida“ nach dem epochalen Epos „La Gerusalemme liberata“ von Torquato Tass aus dem Jahr 1574.
Joseph Haydn:
Sinfonie Nr. 80
Pēteris Vasks:
Distant Light
Ludwig van Beethoven:
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 („Eroica“)
Alina Pogostkina: Violine
Ariel Zuckermann: Leitung